Perfluoralkoxy-Polymere, PFAS, PFOS, PFOA, PTFE ... Kommen diese Begriffe Ihnen vage bekannt vor, ohne dass Sie genau wissen, wofür sie stehen? Diese chemischen Substanzen werden seit Jahrzehnten in zahlreichen Alltagsprodukten (Lebensmittelverpackungen, wasserdichten Textilien, Küchenzubehör oder auch Antihaft-Beschichtungen) verwendet und werden inzwischen kritisch betrachtet. Der Grund? Sie stellen ein potenzielles Risiko für unsere Umwelt dar.

Wir bei L'Oréal haben die Initiative ergriffen: Bereits 2018 haben wir beschlossen, alle PFAS nach und nach aus unseren Produkten zu entfernen. Inzwischen wurden 99 % des betroffenen Sortiments ohne PFAS neu formuliert und unser Ziel von 100 % werden wir bis Ende 2024 erreichen, lange vor den gesetzlichen Fristen. 

Doch was genau sind  PFAS?

Laut Definition der OECD von Juli 2021 sind PFAS „fluorierte Stoffe, die mindestens ein vollständig fluoriertes Methyl- oder Methylen-Kohlenstoffatom enthalten“. Anders gesagt, ist jedes chemische Produkt mit mindestens einer perfluorierten Methylgruppe (-CF3) oder eine perfluorierten Methylengruppe (-CF2-) ein PFAS.

Es handelt sich um sehr stabile und widerstandsfähige Moleküle, was ihre Verwendung in zahlreichen Produkten erklärt. Es gibt mehr als 10.000 Typen von PFAS, doch die bekanntesten sind PFOA, PFOS und PTFE. Bei L'Oréal haben wir nie PFOA oder PFOS verwendet -- und auch PTFE haben wir vollständig aus unseren Produkten entfernt.

Wo finden sich die PFAS und warum werden sie verwendet?

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) stellen eine große Gruppe chemischer Produkte dar, die seit den 1950er-Jahren intensiv verwendet werden. Ihre einzigartigen Eigenschaften machen sie sehr wirksam für das Imprägnieren von Textilien, die Herstellung von Löschschaum, widerstandsfähige Wachse und sogar Kosmetika.

Diese Substanzen wurden aufgrund ihrer Polyvalenz, Strapazierfähigkeit und Stabilität geschätzt. Sie ermöglichten die Herstellung leistungsstarker Produkte und boten Herstellern wie Verbrauchern konkrete Vorteile.

Im Bereich der Kosmetika werden PFAS für präzise technische Anwendungen verwendet:

  • Umhüllung von Pigmenten: für besseren Halt und eine intensivere Farbe.
  • Filmbildner: Für eine cremigere Textur von Pflegeprodukten und besseren Halt von Make-up.
  • Wasserfeste Wirkung: Für wasser- und feuchtigkeitsbeständige Produkte.

Warum werden PFAS in Frage gestellt?

Das Hauptproblem von PFAS liegt in ihrer Persistenz in der Umwelt begründet: Ihre Stabilität bedeutet, dass sie nicht auf natürliche Weise abgebaut werden. Einige dieser Substanzen können sich auch allmählich in lebenden Organismen anreichern und somit die gesamte Nahrungskette bis zum Menschen kontaminieren.

Unter den PFAS steht insbesondere PFOA in der Kritik. Es gehört zu den krebserregenden, mutagenen, reproduktionstoxischen (CMR) Stoffen,  ist seit Langem als kosmetischer Inhaltsstoff und schon immer in den Formulierungen von L’Oréal verboten.

Bezüglich der potenziellen Risiken von in Kosmetika enthaltenen PFAS für die menschliche Gesundheit zeigen Studien, insbesondere der neueste Evaluationsbericht der dänischen Behörden, dass die Konzentrationen und derzeitigen Anwendungsbedingungen kein Risiko darstellen, da diese Substanzen nur in geringem Maße in die Haut eindringen.

Der Weg zu einer strengeren Beschränkung von PFAS

Angesichts der Risiken von PFAS für Mensch und Umwelt entwickelt die Gesetzgebung sich hin zu einer strengeren Kontrolle ihrer Verwendung weltweit, um ihre Umweltauswirkungen einzugrenzen.

So ist beispielsweise die Stockholm-Konvention eine internationale Vereinbarung für das Verbot bestimmter Schadstoffe. Sie legt die schrittweise Eliminierung von PFOA, seinen Salzen und Verbindungen fest. Letztere sind auch durch die europäische Verordnung in Bezug auf persistente organische Schadstoffe seit dem 4. Juli 2020 verboten.

Europa geht noch einen Schritt weiter: Durch ein Beschränkungsverfahren (über die Reglementierung chemischer Stoffe, REACH) wird der Verwendung, Herstellung und Markteinführung von PFAS in allen Wirtschaftsbereichen ein gesetzlicher Rahmen gegeben. Ein vollkommenes Verbot im Kosmetikbereich wird für 2028 angestrebt.

Unsere Engagements

Für L'Oréal hat die Sicherheit unserer Produkte oberste Priorität und all unsere Produkte sind frei von Risiken für die Verbraucher. Als verantwortungsbewusstes und intensiv in die wissenschaftliche Forschung involviertes Unternehmen engagiert sich L'Oréal in der nachhaltigen Innovation und wendet die neuesten Entwicklungen der Forschung an, um die Leistung und Nachhaltigkeit seiner Produkte kontinuierlich zu verbessern.

Bereits 2018 haben wir entschieden, alle PFAS schrittweise aus unseren Produkten zu entfernen, um unsere Ziele im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative „L'Oréal for the Future“ zu erreichen. Aufgrund der vielfältigen Eigenschaften von PFAS suchen wir für jedes PFAS nach einem spezifischen Ersatz. Wir arbeiten auch an Kombinationen von Rohstoffen (zum Beispiel Wachse, Fette, Mineralien), um diese Inhaltsstoffe in unseren Formeln zu ersetzen, ohne Kompromisse bei ihrer ursprünglichen Textur einzugehen.

Inzwischen wurden 99 % des betroffenen Sortiments ohne PFAS neu formuliert und unser Ziel von 100 % werden wir bis Ende 2024 erreichen, lange vor den gesetzlichen Fristen. Nach diesem Datum können die alten Referenzen sich noch auf dem Markt befinden, bis die Lagerbestände aufgebraucht sind. 

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